Von
28. bis 29. März veranstaltete die 6. Jägerbrigade den
Internationalen Gebirgswettkampf „Edelweiss Raid 2007"
in den Tiroler Bergen. Bei diesem Teambewerb im hochalpinen Gelände
entschied nicht nur das fachgerechte Bewältigen der alpinen
Gefahren, sondern auch die Erfüllung militärischer Aufgaben.
Der Extrembewerb gilt als anspruchsvolles Training für militärische
Einsätze im Hochgebirge. Er wurde bereits zum dritten Mal veranstaltet
und verbindet sportliche Höchstleistungen mit modernen militärischen
Einsatzaufgaben. Es werden besonders jene Fähigkeiten gefordert,
die den Gebirgsjäger vom normalen Infanteristen unterscheiden.
Gruppen mit jeweils acht Mann mussten im hochalpinen Gelände
mit voller Kampfausrüstung auf Skiern an zwei Tagen eine Marschstrecke
von 40 km mit 4.000 Höhenmetern im Aufstieg bewältigen.
Die Marschstrecke des Bewerbes führte diesmal von Weerberg
/ Innerst über den Truppen¬übungsplatz Lizum, das
Meißnerhaus und den Patscherkofel bis ins Ziel bei der Talstation
der Palscherkofelbahn in Igls.
Organisatorische
Herausforderung
Die
6. Jägerbrigade, einziger Gebirgsverband des Österreichischen
Bundesheeres, verfügt über das notwendige „Know-how"
und die dementsprechende Erfahrung zur Durchführung eines derartigen
militärischen Wettkampfes im Gebirge. Daher konnte die Brigade
den Bewerb wie gewohnt perfekt organisieren.
Die ergiebigen Schneefälle der letzten Tage vor dem Wettkampf
waren für Verantwortliche und Wettkämpfer eine große
Herausforderung. Durch bis zu 80 cm Neuschnee mussten die Spurkommandos,
die durch qualifiziertes Alpinpersonal wie z.B. Heeresbergführer
- geführt wurden, die Strecke für die Wettkämpfer
erkunden und vorbereiten. Dies erforderte eine genaue Beurteilung
der lokalen Lawinengefahr und höchste körperliche Leistungsfähigkeit.
Erst die ständigen Informationen durch die Personen des Alpinkaders,
die genaue Kenntnis der Gefahrensituation vor Ort hatten, sowie
die Gesamtbeurteilung in einer eigenen militärischen Zelle
für „Alpine Sicherheit" ermöglichten die reibungslose
und in weiterer Folge unfallfreie Durchführung dieses einzigartigen
Wettkampfes.
Harter
Wettkampf knappes Ergebnis
Getreu
dem Motto „Zwei Tage - 40 Kilometer - 4.000 Höhenmeter
Aufstieg" nahmen 17 Teams
aus vier Nationen (Deutschland, Polen, der Schweiz, Österreich)
die Herausforderungen des Wettkampfes an. Dieser wurde von verschiedenen
Stationen wie u.a. die Suche mit dem Verschüttetensuchgerät,
Funksprechverkehr in englischer Sprache, Scharfschießen bergauf,
das Überwinden von Hindernissen sowie Orientierungsaufgaben
unterbrochen. Auch die Nacht im Biwak forderte von den Gebirgssoldaten
einiges an Know-how und Kondition ab. Doch nicht alle teilnehmenden
Mannschaften erreichten am Ende des ersten Wettkampftages das Etappenziel.
Einige Soldaten mussten den hochalpinen Bedingungen Tribut zollen
und noch vor dem in 2.000 m Höhe befindlichen Biwakplatz aufgeben.
Am zweiten und entscheidenden Tag mussten die Mannschaften wieder
zahlreiche schwierige und fordernde Aufgaben meistern.
Nach zwei strapaziösen und entbehrungsreichen Tagen ging die
Mannschaft des Jägerbataillons 26 aus Spittal an der Drau -
ein Verband der 6. Jägerbrigade - mit einer Siegerzeit von
12 Stunden und 19 Minuten ins Ziel. 11 Minuten später erreichte
die Mannschaft der Jägerschule aus Saalfelden als Zweitplatzierte
die Talstation der Patscherkofelbahn. Denkbar knapp dahinter platzierten
sich die weiteren Mannschaften: auf Platz Drei die Gebirgsinfanteriebrigade
9 aus der Schweiz, auf Platz Vier das Team der Gebirgsjägerbrigade
23 aus Bayern. Sie lagen nur zwei bzw. acht Minuten hinter den Zweiten.
Dieses Ergebnis zeugt von einer großen Leistungsdichte bei
den Wettkämpfern und auch davon, dass sich die Ausbildung in
der Schweiz und Deutschland auf ähnlich hohem Niveau bewegt
wie jene in Österreich.
Dabei
sein ist alles!
Viele
Mannschaften zeigten absoluten Sportsgeist – wie beispielsweise
jene Mannschaft aus der Schweiz, bei der ein Kamerad bereits vor
dem Start seine Teilnahme aus gesundheitlichen
Gründen zurückziehen musste. Den Soldaten seines Teams
war bewusst, dass es ohne die volle Teamstärke von acht Mann
keine Chance gab, in die Mannschaftswertung zu kommen. Trotzdem
ließen sie es sich nicht nehmen, die volle Distanz der „Edelweiss
Raid“ zurückzulegen.
Beim
Zieleinlauf wurden die Gebirgssoldaten neben anderen Zuschauern
auch vom stv. Kommandanten des Streitkräfteführungskommandos,
GenMjr Mag. Dieter Heidecker, angefeuert. Dieser
zeigte seine Hochachtung für die Wettkämpfer und die Organisation.
Bgdr Ernst Konzett, Kommandant der 6. Jägerbrigade
und selbst Heeresbergführer, fasste bei der Siegerehrung die
erbrachten Leistungen mit den Worten: „Die Leistungen der
Soldaten aus vier Nationen beim Bewerb „Edelweiss Raid 2007“
zeigen die Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit der Ausbildung
in den Armeen von heute" zusammen.
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