Reisebericht von Walter S.
Wüstentrip in Algerien.
Vom 4. bis 16. November machte ich mit 2 Freunden
eine Reise nach Algerien. Algerien ist mit seinen 2,381.741 Quadratkilometern
das elftgrößte Land der Welt und nach dem Sudan das zweitgrößte Land
Afrikas. Der Großteil dieser Fläche ist natürlich Wüstenlandschaft.
Der Staat Algerien ist eine Präsidialrepublik nach dem Muster Frankreichs
und besteht seit dem 18. März 1962, nachdem es die Unabhängigkeit von
Frankreich erkämpft hatte. Die Einwohner sind Araber und bekennen sich
mit Masse zu den Moslems.
Algier, die Hauptstadt Algeriens liegt am Mittelmeer
und hat 2,2 Millionen Einwohner. Es ist sowohl das politische, als auch
das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Zunächst verbrachten wir zwei Tage in Algier, wo
wir viele Sehenswürdigkeiten, wie den Hafen, das Freiheitsdenkmal, die
Geschäftsviertel der Innenstadt, eine katholische Kathedrale u.v.a.
besichtigten. Am dritten Tag ging es endlich in die Wüste. Von
Algier flogen wir 2.000 km nach Süden in die algerische Sahara und landeten
in der Wüstenstadt Tamanrasset. Tamanrasset ist ein wichtiger Handelsplatz
in der Zentral-Sahara. Von hier starteten wir unsere Rundtour durch
das HOGGAR- Gebirge. Hier trafen wir auch
unseren Führer, einen Tuareg, der einige Jahre
in Deutschland lebte und perfekt deutsch spricht. Von ihm erfuhren wir
viel über das Land und die Tuareg.
Die Tuareg
sind ein zu den Berbern zählendes Volk in Afrika, dessen Siedlungsgebiet sich über die
Wüste Sahara und den Sahel ausbreitet. Ihre Sprache ist das Tamascheq. Sie leben
seit Jahrhunderten nomadisch im Gebiet der heutigen Staaten Mali,
Algerien, Niger, Libyen, Mauretanien, Burkina Faso und Nigeria und zählen heute etwa eine Million Menschen.
In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Aufständen der Tuareg,
die sich dabei behindert fühlen, ihre traditionelle nomadische Lebensweise
fortzuführen. Am Abend waren wir zu einem traditionellen Essen
bei den Tuareg zu Gast und lernten ihre spezielle
Küche kennen. Am zweiten Tag machten wir zuerst einen kurzen Ausflug
in die Innenstadt von Tamanrasset,
zum Kamelmarkt und zu einer Silberschmiede.
Gegen Mittag ging es auf in die Wüste, ins Hoggar-Gebirge. Der Name "Hoggar" (auch Ahaggar) bezieht sich auf eine riesige, ca. 300 000 qkm
große Region, die nicht nur das bekannte Gebirge, sondern auch weite
Sand- und Steinebenen einschließt. Der Hoggar
ist das höchste Gebirge der Sahara. Seine größte Erhebung bildet der
Berg Tahat mit knapp 3000 m. Unsere erste Station waren
die Gueltas (Wasserbecken) von Afilal mit ihren wunderschönen Oleanderbüschen, den tiefen
Wasserbecken mit Fröschen und Fischen. Nach kurzer Rast ging es weiter
zum Assekrem-Gipfel. Unterhalb des
Gipfels stehen mehrere kleine Steinhäuser, wo wir auch übernachteten.
Während unser Fahrer und der Koch das Essen zubereiteten, errichteten
wir in einer Hütte unser Lager. Oben auf dem Gipfel (2726 m)
befindet sich die Eremitage des Pater Foucault (Ein Patre
des von Foucault gegründeten Mönchsordens der "Kleinen Brüder"
lebt hier oben und liest jeden Morgen die Messe).
Am vierten Tag besuchten wir ein Zeltlager der Nomaden.
Normalerweise ist ein Besuch von Touristen bei den Nomaden nicht erwünscht.
Durch unseren heimischen Führer wurde es uns jedoch ermöglicht. Danach
ging die Fahrt vorbei an einer Felsgrotte mit Felsmalereien weiter
zum Berg Ilamane, dem schönsten Berg
des Hoggar-Gebirges (2739 m). Wir passierten die „Moschee Dag
Rali“, welche aus Basaltsäulen errichtet wurde.
Gegenüber türmte sich eine Felswand auf, die aus tausenden Basaltsäulen
geformt war. Während der Weiterreise passierten wir inmitten einer endlosen
Steinwüste eine Oase mit einer kleinen Ortschaft. Hier besichtigten
wir beeindruckende Felsgravuren. Unser nächstes Lager wurde wieder in
einem ausgetrockneten Flussbett errichtet. Am fünften Tag ging es, vorbei an gigantischen Felstürmen
und durch weite Felslandschaften, zurück zu unserem Ausgangspunkt Tamanrasset. Nach ausreichender Körperpflege im Hotel deckten
wir uns in einer Silberschmiede mit Souvenirs
ein und bereiteten den Rückflug nach Algier vor. Die restlichen Tage in Algier verbrachten wir mit
Sightseeing, wie z.B. dem Besuch der Altstadt, der Bastei, der römischen
Ausgrabungen in Tipasa, sowie des königlichen
Mausoleums u.v.a. Zur unserer Sicherheit ist zu bemerken, dass wir
ständig von Polizeipatrouillen, sowohl in Algier als auch im Hoggar-Gebirge, begleitet wurden. Die Führung durch den
Tuareg mit seinen Gehilfen garantierte ebenfalls die nötige
Sicherheit. Obwohl dieser Wüstenausflug keine alpinistische Großleistung
erforderte, hat mich diese Reise vor allem auf Grund der imposanten
Gesteinsformationen des Wüstengebirges fasziniert. Als Kontaktadresse für Wüsten-Trekkings aller Art
(zu Fuß, mit Kamelen oder Fahrzeugen) empfehle ich: TOUAREG VOYAGES, Managing Director
Seddik Mehiri |